Schau hoch! - Deckenkunst in der Emsgalerie
Ins Blaue hinein träumen
ist als Triptychon konzipiert: Quelle (11 x 23 m), Strömung (9 x 18 m) und Mündung (6 x 18 m). Die drei Deckenwerke der Emsgalerie in Rheine bilden das bislang größte Kunstwerk der Künstlerin Margriet Smulders.
Eine der Inspirationsquellen, aus denen Margriet Smulders für das Kunstwerk schöpfte, war ein Gespräch vor Ort, an der Baustelle des Einkaufszentrums. Sie fragte zwei Damen nach ihrer Meinung über den Bau der Emsgalerie. Die Damen äußerten Bedenken: Würde man die Ems denn noch sehen können? Dies bildete schließlich den Ausgangspunkt für die Künstlerin: die Landschaft, die Ems und ihre Umgebung den Menschen „zurückzugeben”.
Die Namen der Deckenbilder spiegeln die Geschichte des Flusses wider. Die quirlige und sprudelnde Quelle. Ein Storch, eine Schlange, die sich zu einem Apfel hin bewegt; ein Fingerzeig Richtung Paradies, was gleichzeitig die scheinbar liebliche Szenerie überschattet. Auch Margriet Smulders möchte den Betrachter verführen. Und wenn wir uns dazu verführen lassen, in diesen überwältigenden Reichtum an Farben und Formen, in eine zugleich liebliche und mysteriöse oder manchmal auch düstere Welt einzutauchen, werden wir dafür mit Tausenden von Details belohnt.
An den Ufern des Flusses entdecken wir den Bussard, der ein Eichhörnchen fängt, sowie ein Schwarm Enten, und den Fuchs, der am anderen Ufer ein Nest mit Eiern entdeckt hat. Auf allen Deckenbildern erkennt man den Goldfasan, der sich im dritten und letzten Bild in den Vordergrund stellt. Dann hat sich auch der Fluss beruhigt, dessen Strömung sich noch im zweiten Deckenbild durch Gekräusel verraten hat.
Doch Margriet Smulders will uns noch etwas anderes vermitteln, wobei der Fluss als Metapher für unser Leben fungiert. Man kann am Fluss entlanggehen und dabei die Distanz wahren. Oder aber man springt hinein und lässt sich mit der Strömung den Fluss hinabtreiben. Die Quelle, die Strömung und die Mündung können somit als die Begeisterung der Jugend, die Turbulenzen
des Erwachsenenalters und schließlich die Akzeptanz des Lebens als großes Wunder verstanden werden.
Kunstwerk “Ins Blaue hinein träumen” Margriet Smulders © | Deckensegel “Mündung“ | Konzeption: Mothership
VITA Magriet Smulders
Margriet Smulders (*1955) studierte Psychologie an der Radboud Universität in Nimwegen und Bildende Kunst an der Kunstakademie in Arnheim. Sie ist eine der bekanntesten niederländischen Künstlerinnen der Gegenwart. Auch international sind ihre Arbeiten in Ausstellungen, öffentlichen und privaten Sammlungen und Einrichtungen zu sehen.
Der Besuch einer Ausstellung im Rijksmuseum in Amsterdam mit üppigen Blumenstillleben aus dem 17. Jahrhundert war die Initialzündung für eine Serie großformatiger Fotografien von wilden Blumen-Szenen. Keine ordentlich arrangierten Schnittblumen in Vasen sind ihre Inspirationsquelle, sondern die ungebändigte, schöpferische Kraft des Chaos. Für ihre Bilder setzt sie Spiegel ein – als optisches und zugleich psychologisches Instrument. Diese Elemente prägen ihre Arbeit bis heute und lassen sie scheinbar unerschöpflich neue Kreationen hervorbringen. „Ins Blaue hinein träumen“ ist ihre bisher größte Arbeit innerhalb dieser Serie.
Das Team
Bei der Realisierung großer Projekte arbeitet Margriet Smulders mit einem Team aus Künstlern und Technikern zusammen und stellt dabei neben künstlerischem Können ihr Organisationstalent unter Beweis.
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